Unser Büro
Seit dem Jahr 2002 hat das Architekturbüro Gebhardt seinen Sitz in der Stadt Blaubeuren.
Unser Team besteht derzeit aus sechs Architekten, einer Fachwirtin für Gebäudemanagement, einer Bauzeichnerin sowie einem staatlich geprüften Bautechniker. Zudem arbeiten wir mit einem Netzwerk aus mehreren freien Mitarbeitern zusammen.
Wir bieten auch Praktikanten die Möglichkeit, bei uns den Beruf des Architekten kennenzulernen.
Eine Auswahl unserer Projekte von 2002 bis 2012 zum Download als PDF-Datei:
Denkmalschutz-Architektur
Unser Leistungsspektrum im Bereich Denkmalschutz-Architektur umfasst unter anderem eine systematische Gebäudeuntersuchung mit Bauaufnahme, digitale Fotodokumentation, Gebäudekartierungen mit Schadensbefunden, Farbuntersuchungen, Sanierungs-Konzepte, Mithilfe bei Förderanträgen sowie sämtliche neun Leistungsphasen der konkreten Baumaßnahme.
In enger Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt in Tübingen sowie spezialisierten Fachbetrieben und Restauratoren sind unter unserer Leitung bereits zahlreiche Denkmalschutz-Projekte erfolgreich bearbeitet worden.
Mit auf Restaurierung historischer, denkmalgeschützter Bauwerke spezialisierten Handwerkern, Restauratoren und Fachingenieuren betreuen wir als Architekten unter anderem auch Fachwerk-Neubauten, die in historischer Art und Weise erstellt bzw. abgezimmert werden.
Bauen im Bestand
Das Thema Bauen im Bestand ist ein sehr sensibles Thema. Geänderte oder zukünftig geplante Lebenssituationen erfordern oftmals eine bauliche Veränderung von bestehenden Gebäuden. Anbau, Umbau oder Aufstockung sind mit vielschichtigen Problematiken verbunden. Die neuen Abstandsflächen zu Nachbargebäuden, statischen Vorgaben des Bestandes, Versorgung des Neubaus mit Medien etc. sind Punkte, die bereits im Vorfeld sehr gewissenhaft behandelt werden müssen.
Schon in der Entwurfsphase werden von uns Fachingenieure wie Vermessungstechniker, Tragwerksplaner oder Versorgungstechniker hinzugezogen, um eventuelle baurechtliche und statische Probleme von Anfang an zu erkennen und zu klären.
Neubau
Der Neubau wird von uns seit jeher in seiner Gesamtheit behandelt. So spielt nicht nur die ansprechende Architektur eine wichtige Rolle. Ebenso ist die Einbindung eines Gebäudes in die direkte und indirekte Umgebung eine bedeutende Komponente.
Die Nähe zum Bauherrn, der individuelle Grundriss, die Konstruktion, die Nachhaltigkeit und die Wirtschaftlichkeit sind nur einige von vielen Aspekten, die wir schon in der Entwurfsphase berücksichtigen. Die Betreuung von Gebäuden jeglicher Grüße, vom Einfamilienhaus bis zum Gewerbeobjekt, wird von Beginn an unter individuellen Aspekten verantwortungsvoll ausgeführt. Darüber hinaus liegt ein Schwerpunkt auf der Kostensicherheit und -kontrolle sowie die Ausführung nach den aktuellsten Normen und Richtlinien.
Unsere Philosophie
Häuser sind für uns wie Menschen. Wir müssen lernen, Häuser zu verstehen, wenn wir mit ihnen umgehen wollen. Häuser haben ihre eigene Sprache. Häuser haben wichtige Geschichten und können uns viel über die Vergangenheit erzählen. Häuser erzählen uns aber auch genauso viel über die Gegenwart und die Zukunft.
Jeder Innenraum gestaltet auch einen Außenraum. Die Summe von Innenräumen ergibt ein Haus, die Summe der Häuser ergibt Siedlungen und Städte. Diese prägen und gestalten wiederum die Gesellschaft. Die Gesellschaft prägt wiederum die Architektur. Die Architektur ist also ein Spiegel unserer Gesellschaft.
In den vergangenen zehn Jahren konnten wir über 400 verschiedene Projekte realisieren und würden uns freuen, auch mit Ihnen als zuverlässiger Partner im Bereich Neubau, Denkmalschutz, Um-, An- oder Ausbau, Außenanlagenplanung oder Innenarchitektur zusammenarbeiten zu dürfen.
18.03.2024: SANIERUNGSPREIS 2023
Vorbildliches Bauen im Bestand Preisverleihung
Sanierung historisches Gerberhaus
Umnutzung als Bürogebäude
(Britta Gebhardt, Blaubeuren)
Das sagt die Jury:
Das ehemalige Gerberhaus in der Altstadt von Blaubeuren wurde aufwändig und fachgerecht unter denkmalfachlichen Aspekten saniert und in eine Architekturbüro umgenutzt. Das Gebäude wurde vermutlich im Jahre 1444 errichtet und hat um das Jahr 1894 eine wesentliche Umbauphase erlebt. Diese Überformung war aber bereits selbst stark geschädigt und hat im Gebäude relevante Folgeschäden verursacht, sodass eine Wiederherstellung des bauzeitlichen Zustandes nahelag.
Eine durch die Bauforschung und restauratorische Analyse nahezu vollständige Klärung der ersten Bauphase bestärkte die Vorgehensweise. Bei der Sanierung wurde die historische Fassade „mittelalterlich“ belassen. Für eine zeitgemäße Nutzung wurde eine „Haus im Haus“ – Lösung gewählt. Diese wird als moderne Glasfassade „eingestellt“, sodass nicht in die historische Fassade eingegriffen werden musste. Zudem wurde die historische Stube als thermische „Sollbruchstelle“ verwirklicht. Durch die über die Jahre entstandene Verformung bzw. Neigung des gesamten Gebäudes von 12 Grad wurden Architekt und Statiker vor eine schwierige Herausforderung gestellt.
Es wurde eine additive und somit reversible Lösung einer Sekundärkonstruktion in Stahl gewählt. Im ganzen Gebäude ist die vorbildliche und unter Berücksichtigung denkmalfachlicher Belange erfolgte Sanierung ablesbar – mit viel Liebe zum Detail wird hier der Charakter des ursprünglichen Gerberhauses wieder erlebbar und dem Ganzen durch die neue Büronutzung neues, zeitgenössisches Leben eingehaucht.
11.09.2023: TAG DES OFFENEN DENKMALS —
Führung durch das ehemalige Gerberhaus
Das Gerberhaus von 1444 (d) hat während seines 578-jährigen Bestehens viele Menschen mit unterschiedlichen Berufen beherbergt. Bekannt sind alle Besitzer mit Berufen bis in das Jahr 1457. Nach Ledergerbern kamen Sauerbäcker, Garnsieder, Feldscher, Chirurg, Leinenweber, Totengräber, Klosterkastenknecht und wiederum Bäcker. Zuletzt war das Haus als „Aachbäck“ bekannt und wurde als Wohnhaus mit mehreren Einzelwohnungen genutzt.
Mit der Nutzung als „Architekturbüro im Denkmalschutz“ war es möglich die Bausubstanz bei der Sanierung auf die relevanten Zeitschichten zu sanieren. Addiert wurden reversibel nur statische und technische Zutaten um das Haus nutzbar zu machen. Alle „KulturSpuren“ der letzten Jahrhunderte sind erhalten geblieben. Thermisch funktioniert das Büro mit einem „Haus-in-Haus“ Konzept. So wurden historische Fassaden außen und innen original belassen und neuen thermische Fassaden mit nutzbarem Abstand in das Gebäude eingebaut. Das Architekturbüro versucht mit diesem Sanierung-Ansatz neue Grundsätze und Denkmodelle für zukünftige denkmalgerechte und wirtschaftliche Sanierungen aufzuzeigen.
Markus Gebhardt, Architekt